Mannfred
Acunoğlu macht sich auf den Weg ins
Paradies. Sein Arbeitgeber, eine
Künstliche Intelligenz, hat ihm
gestattet, sich im gesamten Universum
den Ort auszusuchen, an dem er den
Rest seines Lebens verbringen möchte.
Dorthin begleitet den Schwaben
ein Wesen, das der KI in allen
Belangen überlegen ist, weil es anders
denkt – in N0ll, einer Sprache, die
ohne die Null auskommt und das Krümmen
der Zeit ermöglicht.
Was sich wie
eine vom Glück gesponserte Kaffeefahrt
anlässt, wird zur Suche nach sich
selbst, auf der Mannfred den
Geheimnissen der Azteken nachspürt,
Cranach, Bosch und Brueghel begegnet,
sich mit der Pfützner-Malinka-Theorie
auseinandersetzt, im Vorübergehen die
Riemann-Hypothese beweist und auf ein
wenig bekanntes, in Hexametern
abgefasstes Paradiesepos stößt.
Sehr zu
Mannfreds Missfallen entpuppt sich
sein Ich als eine ihm völlig fremde
und unheimliche Persönlichkeit. Um dem
Einhalt zu gebieten, fasst der Schwabe
einen mörderischen Plan. Derweil
verfolgt die KI mit ihm ganz eigene
Pläne. Die allerdings hat der
mysteriöse Skede schon mehrfach
durchkreuzt. Wer letzten Endes den
Masterplan hat, und wo sich das
Paradies befindet, beginnt Mannfred
erst zu ahnen, als es schon zu spät
scheint.
|
rezensiert bei:
- Wissenschaftsdebatte
„Selbsternannter Metal-Mozart rockt
Weltraumsonate mit tiefschwarzem Humor,
neben dem Schwarze Löcher wie
Leuchtraketen strahlen.“
„Ein kosmologischer Bildungsroman, der
Missbildungen nicht ausspart – den Finger
am Puls der Zeit und in literarischen
Wunden rührend.“
„Kein Glaubensgrundsatz, der nicht
erschüttert wird in einem skurrilen
Buchstabenschach, dessen Züge schwindelig
und süchtig machen.“
„Ein Roman für alle, die Gründe dafür
suchen, dass sie nicht diejenigen sind,
für die sie gehalten werden, kurz: für
alle, die die Zukunft furchtlos
weiterdenken ins Undenkbare.“
„Eine zur Provokation gesteigerte
Kulturkritik: in der sprachlichen
Ausführung so radikal wie konsequent – ein
Manifest.“
|